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Was ist eine Thermografie?

Thermografie im Allgemeinen bedeutet das Sichtbarmachen der Wärmestrahlung eines Gegenstandes oder Körpers. Das kann ein künstliches Objekt sein, zum Beispiel ein Haus, aber auch eine Pflanze oder ein Tier.In der medizinischen Diagnostik bezeichnet die Thermografie die Darstellung der Infrarotimpulse, die von den Wärmefeldern ausgehen, welche sich über die gesamte Oberfläche des menschlichen Körpers verteilen. Die Infrarotimpulse werden entweder direkt abgelesen, oder sie werden als sogenanntes Wärmebild auf einem Bildschirm dargestellt.

Die Infrarotthermografie ist sehr genau. Mit ihr kann man nämlich Temperaturunterschiede bis zu 0,08 Grad Celsius erkennen. Die Abstrahlung entspricht hierbei zum einen dem Blutgehalt, zum anderen dem Stoffwechsel des Gewebes. Die Temperaturunterschiede sind demnach durch eine unterschiedliche Gefäßdurchblutung bedingt. Niedrige Temperaturen weisen auf eine Durchblutungsstörung hin, während höhere Temperaturen eine Entzündung oder eine ähnliche Erkrankung erkennen lassen.Wie wird eine Thermografie durchgeführt?Wenn der Arzt die Wärme sichtbar machen will, die der menschliche Körper produziert und abstrahlt, dann hat er dazu folgende Möglichkeiten: Er wendet die Tele-Thermografie an, oder er setzt die Platten-Thermografie ein. Tele-ThermografieBei der sogenannten Tele-Thermografie wird die von der Körperoberfläche ausgehende Infrarotstrahlung mit einer speziellen Infrarotkamera schwarzweiß oder farbig aufgenommen und auf einem Monitor als Wärmebild dargestellt.

Hierbei entsprechen die unterschiedlichen Töne beziehungsweise Farben verschiedenen Temperaturgraden. Bei der Farbthermografie erscheinen kalte Körperpartien in bläulichen Farbtönen, während höhere Temperaturen in der Steigerung von Grün über Rot und Gelb bis hin zu Weiß bei sehr hohen Temperaturen dargestellt werden.

Bei der Schwarzweiß-Thermografie gilt: Je weißer eine Stelle ist, desto höher ist die Temperatur; umgekehrt entsprechen dunkle Schattierungen kalten Temperaturen. Platten-ThermografieWendet der Arzt die Platten-Thermografie (sie wird auch Kontakt-Thermografie genannt) an, dann legt er eine mit bestimmten Flüssigkristallen gefüllte Platte oder Folie auf die Körperstelle, die er untersuchen will. Die Flüssigkristalle haben die Eigenschaft, bei unterschiedlichen Temperaturen verschiedene Farben anzunehmen. Hat die Wärmeabstrahlung auf die Platte gewirkt, wird sie abfotografiert. An dem Bild lassen sich dann anhand einer Farbskala die unterschiedlichen Temperaturen ablesen.Wozu dient eine Thermografie?Die Infrarotthermografie führt der Arzt vor allem dann durch, wenn er im Rahmen einer Untersuchung zu dem Verdacht kommt, dass sein Patient an arterieller Minderdurchblutung leidet. Mit der Infrarotthermografie kann er feststellen, ob diese Annahme begründet ist. Dann ist die Wärmeabstrahlung nämlich deutlich vermindert.

Ferner kann der Arzt mit der Infrarotthermografie entzündliche Prozesse und Tumoren, vor allem der weiblichen Brust, erkennen. Um einen Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, ist die Infrarotthermografie besser geeignet als die Mammografie. Weil Krebsgeschwülste in der Regel sehr viel Wärme produzieren, kann man mit der Thermografie auch sehr kleine Tumoren erkennen. Die Infrarotthermografie ist eine unschädliche Untersuchungsmethode. Der Arzt kann sie beliebig oft durchführen, braucht dafür wenig Zeit und erhält sehr schnell ein Ergebnis. Diese Methode eignet sich besonders für den Einsatz bei Krebsvorsorgeuntersuchungen, zur Beobachtung des Verlaufs einer Erkrankung und zur Therapiekontrolle.